In der Kirche unseres Landes zeichnet sich seit langem ein Wandel ab. Die offizielle Kirche, die Amtskirche, sagen wir ruhig die "Erste" Kirche, erreicht die meisten Menschen nicht mehr. Im Gespräch am Krankenbett, unter vier Augen, wird deutlich ausgesprochen, wie die Kirche angesehen wird: als überflüssig. Das erstkirchliche Leben ist erstarrt.
Dabei sprechen die Menschen durchaus von ihrer Erfahrung mit Gott: Er begegnet ihnen in ihrer Familie, auf dem Spaziergang, beim fallenden Laub, in der erwachenden Natur oder auch im Ausgesetztsein, in der menschlichen Ohnmacht.
Da gibt es einen gebrochenen Halswirbel, die Nachamputation eines Kriegsleidens oder abgerissene Bänder vom Skiurlaub. Es gibt "stillgelegte" Manager oder auch Menschen, die vom Leben mehr erwarten als nur Weiterkommen und Karriere. Von der Kirche aber reden viele nicht gerne: "Bitte gehen Sie wieder. Ich möchte meine Ruhe haben. Ich habe meinen Herrgott und brauche die Kirche nicht." Worte, die jeder, der unter den Menschen arbeitet, kennt.
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